Eier kochen, aber richtig

rohes Ei

Die herkömmliche Methode Eier zu kochen

Eier kochen ist eine Wissenschaft für sich und von vielen Faktoren abhängig. Nicht zuletzt mag jeder sein Ei anders. Was für den einen nicht schwabbelig genug sein kann, bringt einen anderen dazu, Eier steinhart zu kochen. Für viele gibt es aber doch das perfekte Ei.

Das ideale wachsweiche Frühstücksei nennt man im englischsprachigen Raum häufig „Smiling Egg“. Es hat ein fest gestocktes Eiweiß , der Dotter ist außen schon leicht fest, hat aber noch einen cremigen bis flüssigen Kern. Eier auf den gewünschten Punkt zu kochen, erfordert einige Erfahrung. Setzt man sie mit kaltem Wasser auf oder gibt sie in kochendes Wasser? Müssen Sie Zimmertemperatur haben oder kommen sie gerade aus dem Kühlschrank? Kleine Eier kochen schneller als große XL Exemplare.  Mit einem Eierkocher ist dies kein Problem. Einfach vorgegebene Wassermenge je nach Zahl der verwendeten Eier zugeben. Einschalten. Fertig. Das gelingt immer. Man kann natürlich auch konventionell Eier kochen. Dazu sollten sie möglichst Zimmertemperatur haben, kalte Eier aus dem Kühlschrank platzen schneller. Es sollte gerade soviel Wasser im Topf sein, dass die Eier bedeckt sind. Bei kleineren Eiern die Kochzeit etwas verkürzen.

  • Methode 1: Wenn das Wasser kochend sprudelt, wie folgt die Eier kochen:
    3-5 Minuten > Weiches Ei
    5-8 Minuten wachsweiches Ei
    >9 Minuten hartes Ei
  • Methode 2: Eier in einen Topf mit kaltem Wasser geben. Und zum Kochen bringen. Sobald Bläschen aufsteigen, beginnt die Kochzeit:
    3-4 Minuten: flüssiges bis weiches Ei
    4-5 Minuten: weiches Ei
    6-8 Minuten: hartes Ei

Eier anstechen, Ja oder Nein?

In Experimenten mit Hunderten von Eiern konnte nachgewiesen werden, dass es keinen signifikanten Unterschied bei Eier kochen macht, ob man Eier ansticht oder nicht. Da die Schale porös ist, dringt die Luft auch aus der Luftkammer auch bei Erhitzung durch Druck nach außen. Vielmehr scheint es so, dass die Beschaffenheit der Eierschale nie gleichmäßig dick ist und das Ei beim Kochen an den Schwachstellen platzt oder die Temperaturunterschiede zwischen Ei und Wasser zu Rissen in der Schale führen.

Abschrecken?

Ein kurzes Abschrecken des frisch gekochten Eies mit kaltem Wasser ist eigentlich überflüssig. Weder lässt sich damit die Schale später leichter ablösen (bestätigt auch durch Stiftung Warentest), noch kühlt es das Ei wesentlich ab oder unterbricht den Garprozess. Ein gekochtes Ei ist innen auch länger noch heiß und gart nach, es sei denn, man legt es für ein paar Minuten in eiskaltes Wasser, um die Wärme abzuleiten.

Eiweiß und Dotter gerinnen bei unterschiedlichen Temperaturen beim Eier kochen, der Dotter schon bei 65°C und das Eiweiß bei 82,5°C. Das Kochwasser sollte also mindestens 82,5°C haben, damit das Eiklar auch gerinnt und nicht geleeartig bleibt.

Langes und vor allem starkes Erhitzen führt nicht selten dazu, dass sich das Äußere des Dotters grünlich bis bläulich färbt. Durch die Verbindung von Eisen aus dem Dotter mit Schwefelwasserstoff aus dem Eiklar ensteht Eisensulfid, das aber nur optisch aber nicht geschmacklich beeinträchtigt oder gar gesundheitlich bedenklich wäre. Insbesondere industriell gekochte Eier zeigen häufig dieses Phänomen, da sie aus Sicherheitsgründen vor Keimen intensiver gekocht werden. Auch der Dampf eines Eierkochers erreicht leicht über 100°C, so dass man auch hier einen verfärbten Dotterrand antreffen kann.

Zubereitung, Kochtipps für das Eier kochen

Essig, Zitrone oder Salz beschleunigen die Gerinnung der Eiweißproteine. Das macht man sich z.B. bei der Herstellung von Eischnee zunutze, indem man eine Prise Salz oder einen Spritzer Zitrone in die Schlagmasse gibt. Der Schnee wird deutlich fester und stabiler.

Durch Zugabe von Essig oder Salz ins Eier-Kochwasser gerinnen diese schneller, sollte ein Ei platzen.